Todesanzeigen. Fedorowka, Orenburger Ansiedlung.
Am 21. Oktober morgens 8 Uhr starb nach langem Leiden der I. Bruder Peter Derksen, früher wohnhaft in Neuendorf, Chortitzer Wolost. In der Vollkraft seines Lebens 42 Jahre und einige Mon. Alt – wurde er in den letzten 1,5 Jahren von schwerer Krankheit wiederholt heimgesucht und musste zuletzt unsäglich leiden, man nimmt an, an Magenkrebs. Zum Skelett abgezehrt, sehnte er sich so sehr aufgelöst und beim Herrn zu sein, dem er sich vor etlichen Jahren ausgeliefert hatte und dem zu dienen sein eifrigstes Bestreben war. Im Nachsommer unternahm er noch die für ihn sehr beschwerliche Reise nach dem Süden (Chirtitz und Burwalde), um Heilung zu suchen, kehrte aber kränker denn je zurück. Für die Hinterbliebenen, Gattin und Kinder, ist es besonders tröstlich, das der Abgeschiedene ein klares Bewusstsein bis zum Tode hatte und das Zeugnis hinterließ, dass er aus Gnaden eingehen durfte zu seines Herrn Freude.
Sonntag, den 23. Oktober, wurde die Leiche als Ewigkeitssaat auf den Gottesacker getragen, nachdem vorher von den Predigern ernste Ansprachen gehalten waren über Offenb. Joh. 14, 13, und Jes. 57, 1-2, unter Hinzuziehung einiger Worte Hiobs aus Kap. 7, 1-10. Den Geschwistern und Verwandten im Süden und im fernen Sibirien möge dieses zur Nachricht dienen.
Das ist ein Bericht aus der Zeitung Friedensstimme vom Jahr 1911.
Die Zeitung „Friedenstimme“, ein christliches Volks- u. Familienblatt. Halbstadt, Gouv. Taurien, 1903-1914, 1917-1918, erschien halbmonatlich. Herasgeber: Jakob u. Abraham Kröker. Baptistisch, auch von den Mennoniten viel gelesen.